Kommunikation ohne Worte – Hundetraining mit Körpersprache
- Barbara Djassemi
- 12. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Sept.

Warum Körpersprache für Hunde entscheidend ist
Hunde sind Meister der nonverbalen Kommunikation. Während wir Menschen hauptsächlich über Sprache Informationen austauschen, „sprechen“ Hunde über Bewegungen, Mimik und Ausstrahlung. Schon ein leichtes Abwenden, ein angespannter Rücken oder ein kurzer Blick können für sie eine klare Botschaft bedeuten. Für uns Menschen ist diese Welt oft schwer zu greifen. Wir reden mit unseren Vierbeinern, geben Kommandos oder setzen Hilfsmittel wie Leckerli ein. Doch für den Hund ist das nicht seine "Muttersprache". Wirklich verstanden fühlt er sich erst dann, wenn wir unsere Körpersprache im Hundetraining bewusst einsetzen.
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Die Forschung von Gudrun Feltmann
Ein Meilenstein in diesem Bereich ist die Arbeit der deutschen Verhaltensforscherin Gudrun Feltmann. Sie beobachtete über viele Jahre das Verhalten von Wölfen, Dingos und Haushunden – besonders im Zusammenspiel von älteren Tieren mit Welpen.Ihre zentrale Erkenntnis: Junge Tiere lernen durch die feinen Bewegungen der Erwachsenen.- Erziehung geschieht nicht durch Strafe oder Belohnung, sondern durch klare, wiederkehrende Körpersignale.- Diese Prinzipien lassen sich auf den Menschen übertragen. Feltmann entwickelte eine Methode, wie wir durch bewusste Körperhaltung, Bewegung und Stimme zu einem verlässlichen Sozialpartner für den Hund werden. Nicht dominant, nicht unterwürfig – sondern respektvoll, klar und auf Augenhöhe.
Wie Hunde Körpersprache „lesen“
Damit Körpersprache wirkt, müssen wir uns bewusst machen, was Hunde wahrnehmen:- Raum & Distanz: Ein Schritt nach vorne signalisiert Nähe und Aufforderung. Ein Schritt zurück bedeutet Entspannung oder Gesprächsende.- Spannung & Entspannung: Aufrechte Haltung und angespannte Muskeln aktivieren den Hund. Lockerheit und weiche Bewegungen beruhigen.- Blickrichtung & Ausstrahlung: Hunde achten nicht nur auf unsere Augen, sondern auf den ganzen Körper. Ein Zuwenden zeigt Interesse, ein Abwenden schafft Ruhe. Schon kleine Veränderungen haben eine große Wirkung – im Guten wie im Schlechten.

Vorteile gegenüber klassischem Training
Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden kommt das Training über Körpersprache ohne Zerren oder Schimpfen aus. Der Hund muss nicht ständig über Leckerlis motiviert werden, sondern versteht klare, artgerechte Signale. Dadurch entsteht eine respektvolle Kommunikation, die die soziale Bindung zwischen Mensch und Hund stärkt. Das Ergebnis ist ein harmonisches Zusammenleben, das nicht von ständiger Erziehung, sondern von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist.
Viele Hundebesitzer berichten, dass sich ihre Beziehung grundlegend verändert hat, sobald sie angefangen haben, über Körpersprache zu arbeiten.
Vertiefung: Ein Kurs zum Thema Körpersprache
Wenn du tiefer in dieses Thema einsteigen und Schritt für Schritt lernen möchtest, wie du deine Körpersprache bewusst einsetzt, um mit deinem Hund zu kommunizieren, lohnt sich ein Blick auf den Onlinekurs „Der Umgang mit dem Hund über die Körpersprache“ von Hundetrainerin Stefanie Ströbele. Der Kurs umfasst 62 Lernvideos in drei Modulen – Körpersprache, Aufmerksamkeit und Leinenführigkeit – und basiert auf den Forschungen von Gudrun Feltmann. Dank der begleitenden Frohe Hunde App kannst du die Inhalte jederzeit und überall abrufen, auch unterwegs mit deinem Vierbeiner. Als zusätzliches Extra erhältst du das E-Book „Erste Hilfe beim Hund“ kostenlos dazu.

Fazit
Körpersprache ist die ursprüngliche Sprache der Hunde. Wer sich auf die Kommunikation mit Hund ohne Worte versteht und sie bewusst einsetzt, kann nicht nur das Training verbessern, sondern eine tiefe, vertrauensvolle Beziehung zu seinem Vierbeiner aufbauen. Die Methode nach Gudrun Feltmann zeigt eindrucksvoll, dass Hundeerziehung auch ohne Druck oder Dauerbelohnungen möglich ist – respektvoll, feinfühlig und nachhaltig.


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